Laut GREIX haben die Immobilienpreise in Deutschland im dritten Quartal 2023 teilweise deutlich nachgegeben. Gegenüber dem zweiten Quartal 2023 verbilligten sich alle Wohnsegmente, wobei es regional starke Unterschiede und Ausreißer nach oben gibt. Unter den großen Städten sind die Immobilienpreise in Köln und Berlin am stabilsten.

Die Anzahl der Immobilientransaktionen ist deutlich gesunken. Dies zeigt das jüngste Update des German Real Estate Index (GREIX), ein Gemeinschaftsprojekt von ECONtribute und IfW Kiel, der die tatsächlichen Verkaufspreise deutscher Immobilien nach aktuellen wissenschaftlichen Standards auswertet. Alle Daten für momentan 18 deutsche Städte und ihre Stadtteile sind frei verfügbar unter www.greix.de.

GREIX – Immobilienpreise in Deutschland – Preisentwicklung Eigentumswohnungen in Top 7 Metropolen

GREIX – Immobilienpreise in Deutschland – Preisveränderung Marktsegmente

Das neueste Update des Greix (German Real Estate Index) signalisiert, dass sich der Preisrückgang auf dem Immobilienmarkt nach einer kurzen Sommerpause wieder beschleunigt. Obwohl der Preisverfall bei Eigentumswohnungen insgesamt nur noch moderat ist, zeigen sich lokal signifikante Preisrückgänge. Die Hoffnungen auf eine Stabilisierung und ein Ende des Preisverfalls, die im Verlauf des 2. Quartals aufkamen, erweisen sich als unbegründet.

Im Vergleich zum vorherigen Quartal, Q2 2023, verzeichnen Eigentumswohnungen einen Rückgang von 1,5 Prozent. Einfamilienhäuser verlieren 3,2 Prozent an Wert, während Mehrfamilienhäuser einen Preisrückgang von 5,9 Prozent verzeichnen.

Aufgrund der hohen Inflation fallen die inflationsbereinigten Preisrückgänge für alle Marktsegmente noch deutlicher aus. In aktueller Kaufkraft ausgedrückt sinken die Preise von Eigentumswohnungen um 2,2 Prozent, von Einfamilienhäusern um 3,9 Prozent und von Mehrfamilienhäusern um 6,6 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal, Q3 2022, verzeichnen alle Wohnsegmente beträchtliche Verluste. Die Preise für Eigentumswohnungen liegen um 10,5 Prozent niedriger, Einfamilienhäuser verzeichnen einen Rückgang von 12,1 Prozent und Mehrfamilienhäuser einen Rückgang von 24 Prozent. Vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser bauen ihre Verluste im Vergleich zum Vorjahr weiter aus.

Die Anzahl der verkauften Immobilien ist deutlich rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr (Q3 2022) gibt es in allen Marktsegmenten etwa ein Drittel weniger Transaktionen. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2019, 2020 und 2021 liegt der Rückgang sogar bei bis zu 50 Prozent.

“Die Krise auf dem deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort. Die rückläufigen Transaktionszahlen deuten darauf hin, dass sich bei den aktuellen Immobilienpreisen nur wenige Verkäufer und Käufer finden. Insbesondere im Hinblick auf das Neubaugeschäft sind dies schlechte Nachrichten. Dies hat Auswirkungen auf die Konjunktur, aber auch auf den Standort Deutschland, der dringend neuen Wohnraum in den Städten benötigt, um für örtlich mobile Fachkräfte attraktiv zu bleiben”, kommentiert Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel.

Top 7 Städte

Die Verkaufspreise von Eigentumswohnungen in den sieben wichtigsten deutschen Metropolen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, München, Stuttgart) zeigen einen nahezu durchgehenden Abwärtstrend. Lediglich in Köln verzeichnen sie einen leichten Anstieg um 1,1 Prozent. Die stärkste Preissenkung ist in Düsseldorf mit einem Rückgang von 6,6 Prozent zu beobachten. In Frankfurt am Main (minus 1,6 Prozent) und Stuttgart (minus 1,9 Prozent) gehen die Preise moderat zurück, während sie in Berlin (minus 0,8 Prozent) nahezu stagnieren.

Anmerkung: Für Hamburg und München liegen im aktuellen Greix-Update keine Daten für das dritte Quartal vor.

Weitere Städte

Auch außerhalb der Top-7-Metropolen reduzieren sich die Preise für Eigentumswohnungen, wobei erhebliche regionale Unterschiede festzustellen sind. Die deutlichsten Abnahmen verzeichnen Leipzig (-4 Prozent), Duisburg (-4,4 Prozent) und insbesondere Münster (-6,2 Prozent) sowie Erfurt (-9,1 Prozent).

Hingegen zeigen Chemnitz (+5,2 Prozent) und Potsdam (+4,2 Prozent) als Ausreißer nach oben signifikante Preisanstiege im Vergleich zum vorherigen Quartal.

Rückgang seit Höchststand

Im Vergleich zu den jeweiligen Höchstständen zeigt sich ein abnehmender Wert von Eigentumswohnungen aufgrund eines erneuten Immobilienpreisrutsches. Ausnahmen bilden Berlin und Köln, wo sich die Preise stabilisieren bzw. leicht ansteigen. In diesen beiden Metropolen sind die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen zudem am widerstandsfähigsten und weisen im Vergleich zu den Boomzeiten Rückgänge von 6 bzw. etwas mehr als 4 Prozent auf.

Der größte Wertverlust ist in Düsseldorf mit über minus 17 Prozent und in Stuttgart mit über minus 15 Prozent zu verzeichnen. Für den Gesamtindex, der alle 18 Städte umfasst, beträgt der Preisrückgang gegenüber dem Höchststand etwa 10 Prozent.

GREIX – Immobilienpreise in Deutschland – Preisentwicklung Eigentumswohnungen seit Höchststand in Top 7 Mentropolen

Gemessen an der aktuellen Kaufkraft ist die Wertminderung in sämtlichen Städten noch erheblicher und liegt ungefähr 10 Prozentpunkte höher. In Bezug auf Düsseldorf und Frankfurt beläuft sich der inflationsbereinigte Verlust gegenüber dem Höchststand auf etwa 25 Prozent, während für den Greix ein Rückgang von 20 Prozent verzeichnet wird.

“Die Zinserhöhungen der EZB haben einen klaren Abwärtstrend auf dem deutschen Wohnungsmarkt ausgelöst, und der Boden ist noch nicht absehbar. Immerhin gehen die Preise jetzt nicht mehr so drastisch zurück wie im letzten Jahr. Allerdings befindet sich der Markt auch auf einem niedrigeren Niveau, mittlerweile etwa auf dem von 2019. Die Entscheidung der EZB, vorerst keine weiteren Zinserhöhungen vorzunehmen, stellt zumindest einen Hoffnungsschimmer für eine Stabilisierung am Immobilienmarkt dar”, so Schularick.

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Die oben genannten Zahlen und die Auswertungen wurden aus der Quelle: Link entnommen.